Spritzgussformen aus Stahl im Formenbau-Werk – Vorbereitung zur Serienproduktion von Kunststoffteilen

Design for Manufacturing am Beispiel des OLLEIRA® Besteckkorbs – Von der Idee zur perfekten Spritzgussteilform

Einleitung

Als ich mit der Idee für meinen OLLEIRA® Besteckkorb begann, war mir eines sofort klar: Wenn ich das Produkt wirklich hochwertig, langlebig und innovativ machen will, dann muss ich es von Anfang an spritzgussgerecht entwickeln. Kein Copy-Paste-Design, keine Schnellschüsse. Stattdessen: ein strukturierter Entwicklungsprozess mit klarer Ausrichtung auf Design for Manufacturing (DFM).

In diesem Erfahrungsbericht zeige ich dir, wie ich mit Hilfe von Fusion 360, Moldflow-Simulationen und einer Reihe von Optimierungsschleifen ein Produkt erschaffen habe, das sowohl funktional als auch wirtschaftlich perfekt in Serie gefertigt werden kann.


Was bedeutet DFM im Spritzguss?

Design for Manufacturing (DFM) bedeutet, dass ein Bauteil nicht nur konstruiert wird, um gut auszusehen oder zu funktionieren, sondern auch, um effizient und fehlerfrei herstellbar zu sein. Beim Kunststoffspritzguss spielen dabei u. a. folgende Faktoren eine Rolle:

  • Gleichmäßige Wandstärken

  • Ausreichende Entformungsschrägen

  • Vermeidung von Hinterschneidungen (oder gezielte Planung mit Schiebern)

  • Optimale Anschnitts- und Fließrichtung

  • Kontrolle von Druckverlusten und Bindenähten


So bin ich vorgegangen

1. CAD-Modellierung in Fusion 360

Ich habe mein Produkt in Fusion 360 selbst modelliert und dabei von Beginn an auf:

  • Entformungsschrägen

  • Modularen Aufbau (Korb, Griff, Clip)

  • Passgenauigkeit geachtet. Die Entformungsschrägen habe ich mit 3DTool24 laufend geprüft.

2. Moldflow-Analysen

Um die Herstellbarkeit zu testen und zu optimieren, habe ich Moldflow-Simulationen durchgeführt. Hier einige Highlights:

  • Wandstärkenverlauf: Gleichmäßige Verteilung mit nur minimalen Abweichungen an strukturell notwendigen Stellen.
    Moldflow-Studie: Nomineller Wanddickenverlauf am OLLEIRA Besteckkorb

  • Entformungsschrägen: Überwiegend >3°, also optimal für automatische Entformung ohne Zusatzmechanik.
    Analytik der Entformungsschrägen >3° für automatisierte Entformung

  • Hinterschneidungen: Gezielte Stellen mit eingeplanten Schiebern – bewusst eingesetzt zur Funktion.
    Hinterschneidungsanalyse mit geplanten Schiebern am Korb

  • Bindenähte: Durch geschickte Anschnittposition vermieden bzw. in ungefährliche Zonen verlagert.
    Bindenaht-Visualisierung: kritische Bereiche entschärft

  • Druckverteilung & Einspritzdruck: Homogene Fließrichtung, keine Hot Spots.
    Druckverteilung/Einspritzdruck ohne Hot Spots

  • Faserorientierung: Optimale Oberflächenausrichtung für Stabilität.
    Faserorientierung an der Oberfläche für höhere Stabilität


Fazit: Warum sich DFM lohnt

Viele Startups überlassen das Thema DFM dem Werkzeugbauer – und wundern sich später über Verzug, Risse oder unbrauchbare Teile. Ich habe den Weg anders gewählt:

  • Von Anfang an geplant

  • Simuliert statt geratenMoldflow-Übersichtsgrafik zum OLLEIRA Besteckkorb

  • Strukturiert optimiert

Das Ergebnis ist ein Produkt, das nicht nur funktioniert, sondern sich auch effizient, kostengünstig und langlebig produzieren lässt.


Deine Checkliste für ein spritzgussgerechtes Design (DFM Basics)

  1. Gleichmäßige Wandstärken einhalten

  2. Entformungsschrägen >1.5° planen

  3. Hinterschneidungen vermeiden oder absichern

  4. Moldflow-Simulation frühzeitig einplanen

  5. Werkzeugbauer nicht mit CAD-Problemen allein lassen

  6. Fließrichtung, Druck, Temperatur mitdenken


Interesse an weiteren Einblicken?
Dann melde dich gern zu meinem Newsletter an – dort teile ich regelmäßig spannende Einblicke, Tipps zur Produktentwicklung und exklusive Hintergrundinfos zur Entstehung des OLLEIRA® Besteckkorbs.

Warum wir diesen Aufwand betreiben, wird klar, wenn man sich die versteckten Kosten billiger Besteckkörbe ansieht.“


Du willst dir anschauen, was daraus geworden ist?
Dann wirf einen Blick auf den OLLEIRA® Universal-Besteckkorb für Spülmaschinen:


Claudio Pascariello – Inhaber & Entwickler von OLLEIRA® Haushaltsprodukten.

 

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.